KI in der schulischen Bildung
Wer bringt unseren Kindern bei, KI nicht nur zu nutzen, sondern dabei den Kopf einzuschalten – und nicht abzuschalten?
KI ist Top Thema überall. Aber im Lehrerzimmer prallen Schweigen, Engagement und Überforderung aufeinander, dazwischen der reflexhafte Ruf nach Verboten.
Man kann es den Lehrern nicht verdenken: Die Verantwortung, mit dieser Technologie umzugehen, wurde ihnen vielerorts nicht ausreichend übertragen geschweige denn solide erklärt. Während ChatGPT längst Aufsätze schreibt und Mathe erklärt, diskutieren Bildungseinrichtungen, ob man das „zulassen darf“.
Die Technik ist da. Was fehlt, ist das WIE: generative KI wirklich zu verstehen und sinnvoll einzusetzen.
Was derzeit an vielen Schulen passiert, ist der Reflex, neue Technologien mit alten Kategorien zu bewerten. Als Bedrohung und als etwas, das man „kontrollieren“ muss. Statt KI als Werkzeug zu begreifen, das entlastet und begleitet, wird sie zum Schreckgespenst stilisiert: Die Schüler könnten schummeln, die Prüfungen könnten ihren Sinn verlieren.
Die eigentliche Frage lautet:
Warum schaffen wir es nicht, ein Bildungssystem zu entwickeln, das die Zukunft gestaltet statt ihr hinterherzulaufen?
Die Kids sind längst weiter. Sie nutzen Chatbots für Vokabeltraining und Hausaufgaben.
Und das System dokumentiert Verdachtsmomente und bastelt an Anti-KI-Regelwerken. Es klammert sich an Bewertungsraster, die aus der Zeit gefallen sind.
Was wir stattdessen brauchen? Einen Shift im Denken und im Curriculum.
💡Prompt Engineering als Schulfach und fächerübergreifende Integration von KI im Unterricht
💡 Prüfungsformate, die den Umgang mit KI voraussetzen nicht verbieten
💡 Lehrerfortbildungen, die mehr leisten als ein „Was ist eigentlich ChatGPT“-Crashkurs
💡 Einbindung externer Fachkompetenz um Wissen zu vermitteln, das unsere Lehrer so schnell gar nicht aufbauen können
Engagierte Lehrkräfte werden allein gelassen
Ich erlebe viele Lehrerinnen und Lehrer, die längst eigene KI-AGs starten, Prompts austüfteln, Lernvideos produzieren. Ihr Einfallsreichtum ist groß aber er hängt vom persönlichen Einsatz ab, nicht von systemischer Unterstützung. Wer so viel Eigeninitiative zeigt, verdient Verstärkung, keine regulatorischen Fußfesseln.
Dabei könnte die Schule der beste Ort sein, um den klugen, reflektierten Umgang mit KI zu lernen. Um Fragen zu stellen wie:
? Was bedeutet Urheberschaft in einer Welt der Textgeneratoren?
? Was ist ein gutes Argument, wenn es auch synthetisch erzeugt sein kann?
? Wie erkenne ich Bias im System, aber auch in mir selbst?
Dafür müsste sich das System bewegen und zwar sehr schnell.
Orientierung entsteht nicht aus der Theorie sondern aus dem Tun. Kinder lernen durchs Ausprobieren.
Wie geht ihr das an?
Welche KI-Tools zeigt ihr euren Kindern und welche Erfahrungen macht ihr dabei?
Hier geht´s zum Beitrag auf LinkedIn: KI in der Schule – Die Frage ist nicht: darf man das. Sondern: Was passiert, wenn wir es nicht tun?