Generative KI ist überall und mit ihr eine Flut an Tipps, Tricks und „Hacks“, um Prozesse effizienter zu gestalten, Marketingstrategien zu optimieren und Inhalte schneller zu erstellen. Doch bei all dem Hype geht ein entscheidender Punkt oft verloren: Es geht nicht nur um die nächste Abkürzung oder den cleveren Trick. Es geht um Haltung und Strategie!

Warum Haltung?

Ganz einfach: Generative KI ist kein Zauberstab, der auf Knopfdruck alles löst. Sie ist ein Werkzeug, und wie wir damit umgehen, entscheidet über den Erfolg. Ein KI Mindset bedeutet, die Technologie nicht nur als Tool zu sehen, sondern als Teil unserer strategischen Überlegungen.

👉 Verstehen statt kopieren: Nicht jeder neue KI-Trend passt auf jedes Unternehmen. Verstehe die Mechanismen dahinter, prüfe, ob und wie sie Deine Ziele unterstützen können.

👉 Integrieren statt isolieren: KI funktioniert nicht losgelöst von bestehenden Prozessen. Erfolgreiche Implementierung heißt: die Technologie sinnvoll mit Deinen Arbeitsabläufen verzahnen.

👉 Verantwortung statt Blindflug: Generative KI kann helfen, aber nicht alles abnehmen. Wenn Algorithmen Texte generieren oder Entscheidungen unterstützen, liegt die Verantwortung für die Qualität und Integrität bei uns Menschen.

Die Haltung entscheidet: KI Mindset entwickeln

Ein echter Mehrwert entsteht nicht durch das bloße Anwenden von Tools, sondern durch die kluge und strategische Nutzung. Es ist wichtig, ein Mindset zu entwickeln, das erkennt, wo KI sinnvoll einsetzbar ist. Das bedeutet auch, Verantwortung für die eigenen Prozesse zu übernehmen, sich nicht von jeder neuen Möglichkeit blenden zu lassen.

Meine Erfahrung

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit digitalem Marketing. Mein Ziel ist es, Brücken zu bauen zwischen Technologie und Mensch. In meinen Beratungen geht es daher nicht nur um Tools und Anwendungen, sondern ganz viel um Strategie. Generative KI ist faszinierend und bietet enorme Chancen. Aber nur, wenn wir sie bewusst und reflektiert einsetzen.

Bitte schaltet endlich wieder euer Hirn ein!
(meine persönliche Hitliste👇🏼 am Ende des Posts)

Die Flut an Posts mit Prompting Copy-Paste-Vorlagen und ellenlangen Anweisungen für erfolgreiches Prompten ist nahezu unerträglich. Es erinnert mich an die Anfänge des SEO, hier wurden auch listenweise starre Regeln veröffentlicht. Die Ergebnisse waren ganz okay, aber um besser als die anderen zu sein (und darum geht es bei SEO) braucht man ein tieferes Verständnis für die Algorithmen von Google.

Auch beim Prompten wird man mit Listen keine herausragenden sondern allenfalls mittelmäßige weil reproduzierbare Ergebnisse erzielen. Was ist nur los? Können Menschen, die vorher ohne Hilfe von KI kreative Texte geschrieben haben plötzlich nicht mehr denken? Alles was in diesen Listen und Prompting Frameworks steht ist altbekannt und folgt den schon immer geltenden Regeln der Erstellung kreativer und hochwertiger (Fach-)Texte mit der Zusatzanforderung, dass ich all das jemandem erklären muss, der keine Informationen dazu hat was ich mit meinem Text bezwecken möchte. Sollte diese Denkleistung nicht jeder erbringen können, der sich mit KI beschäftigt?
Also schaltet euer Hirn bitte wieder dazu: KI + HI, denn Team KI + HI wird gewinnen – nicht stupides Bedienen einer KI nach den Vorgaben anderer.

𝐇𝐢𝐞𝐫 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐇𝐢𝐠𝐡𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐨𝐜𝐡𝐞 (Tipps für bessere Prompts, gefunden auf LInkedIn):

1️⃣ Baue Druck auf, zum Beispiel: „Du wirst bestraft, wenn…“
❓Ist das ein ernst gemeinter Tipp? Ich kommuniziere immer respektvoll mit meinem Chatty, und ich glaube auch definitiv nicht, dass ich mit Androhung einer Strafe dauerhaft bessere Ergebnisse erziele.

2️⃣ Nutze „Beantworte die Frage auf natürliche, menschenähnliche Weise.“
❓menschenähnlich? Was soll das sein? Ein Affe?

3️⃣ Formuliere positiv (“Mach das” statt “Mach das nicht”)
❓Interessanter Aspekt, denn woher soll ChatGPT denn wissen, was ich will wenn ich es ich nicht sage?

4️⃣ Für mehr Klarheit, nutze: „Erkläre [Thema] in einfachen Worten.“ „Erkläre es mir, als wäre ich elf Jahre alt.“  „Erkläre es für einen Anfänger in [Fachgebiet].“
❓Mehr Klarheit? Was ist denn das für eine sinnlose Benutzung des Begriffs Klarheit? Oder geht der Verfasser dieses Prompting-Tipp davon aus, dass jeder, der ChatGPT nutzt als Zielgruppe seiner generierten Inhalte Menschen hat, die auf dem Niveau eines Elfjährigen sind? Klarheit in der Sprache / in der Kommunikation ist per Definition eine Ausdrucksweise, die dafür sorgt, dass Informationen präzise und unmissverständlich beim Gegenüber ankommen und die Vorstellung des Schreibers erkennbar macht. Da würde sich mein Chatty auf Dauer wohl eher unterfordert fühlen, wenn er sich nur auf dem Niveau von Elfjährigen bewegen darf.